Ein eingewickeltes und ruhig schlafendes Baby. Nur noch der Kopf schaut heraus. Ganz so, als ob der Storch es gerade erst gebracht hätte. Besucht man frisch gebackene Eltern, sieht man diese Szene häufig. Auf Nachfrage bei den jungen Eltern erfährt man, dass die Kleinen gepuckt wurden. Das enge Einwickeln soll den Kleinen in den ersten Lebenswochen beim Schlafen helfen und beruhigend wirken. Pucken ist zu einem wahren Trend geworden. Doch wie soll das funktionieren, woher kommt der Trend und was ist Pucken eigentlich genau?
Pucken ist eine Technik, bei der dein Baby in ein Tuch gewickelt wird, wodurch eine beruhigende Wirkung einsetzt. Das Hauptziel der Technik ist, Kindern durch die Enge das bekannte und wohlige Gefühl der Gebärmutter zu vermitteln. Darüber hinaus soll mit dem Pucken die Auswirkung des Moro-Reflexes (Klammerreflex) reduziert werden. Dieser Reflex ist jedem Kind angeboren und bewirkt, dass Säuglinge bei plötzlichen Geräuschen oder Erschütterungen, ruckartig die Arme bzw. Beine ausstrecken und die Finger spreizen. Er tritt während der Einschlaf-Phase im Schlaf auf. Als Reaktion darauf schrecken Babys aus dem Schlaf auf und sind dann wach.
Das moderne Pucken ist keine neue Erfindung, sondern eine Abwandlung aus diversen und teilweise sehr alten Wickelmethoden. In Deutschland waren diese Techniken bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitet.
Das moderne Pucken ist keine neue Erfindung, sondern eine Abwandlung aus diversen und teilweise sehr alten Wickelmethoden.
Einer der wesentlichen Unterschiede zu den traditionellen Techniken ist, dass Pucken heute hauptsächlich eingesetzt wird, um Babys zu beruhigen und ihnen einen angenehmeren Schlaf zu ermöglichen.
Früher glaubte man hingegen, dass der weiche Körper eines Babys gestützt und geformt werden müsse, was ein enges »Einschnüren« des Babys zur Folge hatte. Da die Kritik an diesem engen Einschnüren zunehmend lauter wurde, begann die Tradition ab dem 18. Jahrhundert immer mehr aus dem westlichen Kulturraum zu verschwinden.
Der Grundgedanke der alten Wickelmethode, die in vielen Naturvölkern bis heute weit verbreitet ist, wurde wieder aufgegriffen. Eine wissenschaftliche Untersuchung von L.E. Meyer und T. Erler (»Swaddling: a traditional care method rediscovered«) aus dem Jahr 2011 belegt, dass gepuckte Kinder einen längeren und ruhigeren Schlaf genießen. Außerdem sinkt durch das Pucken die Wahrscheinlichkeit eines spontanen Aufwachens.
Pucken fördert einen erholsamen Schlaf und hilft deinem Baby, zur Ruhe zu kommen. Ein zu langes Pucken birgt Risiken für Haltungsschäden und kann zur Überhitzung führen – eine der Hauptursachen für den plötzlichen Kindstod. Nutze das Pucken daher lediglich zum Einschlafen. Ob du für das Pucken einen speziellen Pucksack oder eine dünne Decke verwendest, bleibt dir überlassen. Für welche Variante du dich auch entscheidest: Auf die Technik kommt es an! Bei Fragen unterstützt dich deine Hebamme gerne.
Schritt 1: Breite die Decke in Form einer Raute vor dir aus. Falte anschließend die obere Ecke nach unten, um ein Dreieck zu bilden. Lege dein Baby in die Mitte der Decke. Das Köpfchen muss über die Decke hinaus ragen, die Schultern sollten sich hingegen unterhalb des Falzes befinden.
Schritt 2: Der rechte Arm deines Kindes wird jetzt flach an den Körper gelegt. Greife den rechten Teil der Decke und lege diesen über dein Baby. Achte darauf, dass der Arm sicher unter dem Stoff positioniert ist. Das Ende der Decke wird nun unter den Körper geschoben.
Schritt 3: Falte den unteren Teil der Decke über die Füße deines Babys nach oben.
Schritt 4: Im letzten Schritt legst du den linken Arm deines Kindes eng an den Körper und klappst die Decke darüber. Den restlichen Stoff schiebst du unter dein Baby. Fertig!
Vergewissere dich, dass du die Decke bei allen Schritten nicht zu fest um den Körper wickelst.
So groß die Vorteile des Puckens auch sind: Es gibt Situationen, in denen du darauf verzichten musst. Bei Fieber darfst du dein Baby auf keinen Fall einwickeln. Durch die erhöhte Körpertemperatur droht eine Überhitzung durch Hitzestau. Auch bei einer angeborenen Hüftgelenkdysplasie musst du vom Pucken Abstand nehmen, um diese nicht zu verschlimmern.
Achte auf die Reaktionen deines Kindes. Wie so oft, ist auch diese Methode nicht für alle Babys gleichermaßen empfehlenswert. Hat dein Kind ohnehin einen ruhigen Schlaf, ist es nicht nötig, es zu pucken. Auf einige Kinder hat das Pucken sogar einen gegenteiligen Effekt. Sie mögen es nicht, eingewickelt zu werden und machen ihrem Unmut Luft.
Wenn du merkst, dass dein Baby sich nicht mit dem Pucken anfreunden kann, solltest du zum Wohl deines Kindes darauf verzichten.
Pucken wird vor allem zur Beruhigung eingesetzt und wirkt dem »Moro-Reflex« entgegen. Es wird empfohlen, dein Kind nur in den ersten Lebenswochen zu pucken, da der Moro-Reflex nach dem zweiten bis dritten Monat abnimmt. Mit zunehmendem Alter nimmt der Bewegungsdrang deines Babys zu. Dein Kleines möchte strampeln und sich bewegen können. Pucken würde den benötigten Freiraum einschränken und behindert dadurch die motorische Entwicklung. Die erhöhte Bewegungsfreude birgt während des Puckens ein zusätzliches Risiko. Dein Kind könnte sich auf den Bauch drehen und aus dieser Lage nicht mehr eigenständig auf den Rücken kommen. Die Bauchlage erhöht das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Gerade wenn das Kind über einen längeren Zeitraum zum Schlafen aus den Augen gelassen wird, muss auf das Pucken verzichtet werden.
Eine gute Alternative zum Pucken, und für Babys nach dem dritten Monat zu empfehlen, sind Babyschlafsäcke. Diese geben weiterhin das wohl behütete Gefühl und bieten deinem Kind den nötigen Bewegungsfreiraum.
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»Seit mehr als 20 Jahren unterstützen wir Familien bei ihrem Onlineeinkauf mit ausgewählten Qualitätsprodukten und bestmöglichem Service. Dabei stehen das Wohlergehen und die Sicherheit der Kinder immer an erster Stelle. Aus diesem Grund unterliegen alle Produkte in unserem Shop einer strengen Kontrolle. Getreu dem Motto: Von Eltern für Eltern!«
– Diana Jaekel-Hau, 2-fache Mutter & Inhaberin kidsroom.de
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